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In der Zwischenzeit: Das Olympische Dorf

Bizarre Eindrücke von einem Ausflug in das Berlinern Umland: Das Olympische Dorf liegt in Elstal, ca. 18 km westlich vom Olympiastadion und beherbergte während der olympischen Sommerspiele 1936 einen Großteil vor allem er männlichen Athleten. Hitlers Spiele setzten damals einen Meilenstein in der Außendarstellung der NS-Diktatur und sollte Ruhe, Ordnung und die heile Welt in einem Deutschland unter dem Nationalsozialismus darstellen. Während Aufrüstung und Kriegsvorbereitung längst im Gange waren, sollte der Welt durch die Instrumentalisierung der Friedensbotschaft des olympischen Gedankens ein friedensliebenden Deutschland vorgespielt werden.

 

Wer heute das Olympische Dorf besucht, landet in einer eigenartigen Zwischenwelt. Bis kurz nach der Wiedervereinigung wurde es von der Sowjet-Armee genutzt und mehr oder weniger dem Verfall überlassen. Danach sanierte es zunächst die DKB-Stiftung. Nun entwickelt es eine Immobilienfirma zu einer modernen attraktiven Wohnanlage im Berliner Umland mit 4-Zimmer-Wohnugen zu 120 qm in historischer Anlage und 1.500 € Warmmiete. Der historische Kern ist leider wegen der allseits stattfindenden Baumaßnahmen weiträumig umzäunt und unzugänglich. Einige Wohneinheiten sind bereits bezogen. Das Gelände ist denkmalgeschützt, doch ist derzeit noch kein Konzept einer thematischen Besucherführung erkennbar. Schade. 

 

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