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Corona in Berlin: Licht aus für's Rikschafahren?

Weltzeituhr in Berlin auf dem Alexanderplatz

Auch für Rikschatouren durch Berlin heißt es jetzt "Last Order". Mit dem 2. Lockdown haben bereits Hotels, Museen, Ausstellungen, Veranstaltungsorte und Restaurants für den Publikumsverkehr geschossen. Auch für Rikschatouren durch die Hauptstadt kann jeden Tag Feierabend sein. Zusammen mit einer Hand voll Kolleg:innen bin ich derzeit wie "normale" Taxifahrer auch noch "draußen" und biete vorläufig noch Stadtfahrten und Touren an. Fahrgäste bleiben wie zu erwarten aus. Ab und an verirrt sich noch mal jemand in eine Fahrradrikscha, um schnell von A nach B zu kommen. 

 

Corona kann alle treffen und natürlich möchte auch ich niemanden auf einer Stadtrundfahrt durch Berlin gefährden. Eine Fahrradrikscha ist aber an und für sich schon ein Hygienekonzept. Anders als im Taxi oder im Bus fahren wir immer an der frischen Luft. Es fahren ohnehin nur zwei Leute und manchmal noch ein Kind mit und die kommen fast immer aus einem Haushalt. Paare sind sich bestimmt auch vor der Rikschafahrt schon einmal näher als 1,50 Meter gekommen. 

 

Nichtsdestotrotz ist die Lage sehr sehr ernst. In wenigen Wochen könnte die Kapazität der Behandlungsmöglichkeiten für Corona auch in Berlin für uns alle sehr schmerzhaft mit voller Wucht auf eine betonharte Grenze knallen. Gern würde ich diesen Winter etwas über die Charté, Robert Koch und Rudolph Virchow und ihre Kämpfe um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger dieser phantastischen Stadt und die entscheidende Rolle der Daseinsvorsorge erzählen. Daraus wird wohl erst einmal bis Ostern 2021 nix. Denn so lange wird wohl der 2. Lockdown mindestens dauern.

 

Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass der 2. Lockdown nicht kommt. Denn in den letzten Wochen hatte ich eine ganze Reihe an Ausstellungen und Kulturveranstaltungen besucht, deren Management sich sehr viel Mühe gegeben hatte mit überzeugenden Hygienekonzepten und durchdachtem Besuchermanagement. Der Lockdown trifft gerade diese nun unverhältnismäßig hart. 

 

Kein Verständnis habe ich aber für Covidioten und Corona-Schwurbler. Dafür habe ich in den vergangenen Wochen z.B. rund um die angeblichen Millionendemos zu viele anstengende Gespräche mit Realitätsverweigerern und Obskurant:innen geführt. Das missionarische Auftreten und das offenkundige Mitlaufen mit Rechtspopulisten und Nazis ist für mich ein NoGo. Die Stadt Berlin ist wie ein offenes Geschichtsbuch und zeigt an allen Ecken die Spuren von Diktatur und Gewaltherrschaft. Stadtführungen in der Hauptstadt sind bei mir dem "Nie wieder" verpflichtet und deshalb immer antifaschistisch. 

 

Das Eis, auf dem wir stehen, ist für uns alle sehr dünn. Wenn die Infektionszahlen nicht sinken, fliegt uns für Monate, vielleicht sogar für Jahre alles - auch Kultur und Tourismus - um die Ohren. Dass wir jetzt in den Lockdown gehen, sehe ich als Ergebnis der "Ist doch nur 'ne Grippe" - Haltung.  

 

Ich werden den langen Winter nutzen, um ab Ostern 2021 mit einem noch besseren Angebot mit den Rikschatouren neu zu starten. Bis dahin gibt es das ein oder andere online zu sehen. Solange es die Lage erlaubt, gibt es in den kommenden Tagen noch Rikschafahrten, z.B an der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz. 

 

Buchen könnt Ihr mich unter: 0176 - 217 58 355